Chris ist im Sommer als Fotograf der Intersport-Wandertage unterwegs. So kommen wir wieder einmal in die Berge. Ein besonderes Plätzchen finden wir am Gleinkersee, in der Nähe von Hinterstoder – perfekt für ein Familienwochenende.

Der Gleinkersee liegt am Nordrand des Toten Gebirges und wird von unterirdischen Quellen gespeist. Das Magazin Bergwelten kürte den See zu einem der 25 schönsten Seen Österreichs. Wir kennen zwar nicht alle Seen und können nicht sagen, welcher schöner oder am schönsten ist, aber dieses Fleckchen Erde ist zweifelsfrei ein kleines Paradies.

Morgendliche Paddelrunde, während alle anderen noch schlafen.

Der kleine See ist schnell umrundet, entweder mit dem Boot oder zu Fuß. Unserer Fellnase gefällt beides, sie fühlt sich hier sofort zuhause. Während wir buchstäblich die Tür ins Waldparadies finden und die Ruhe genießen, schnüffelt sich Oxi durch den Wald – für einen Stadthund muss das taufrische Moos ja eine Duftexplosion sein. Mutige Kinder schwingen sich an einer Liane ins Wasser. Leichtsinnige Jugendliche springen – oder eher fallen – von den Bäumen hinein.

An heißen Sommertagen ist ziemlich viel los. Am Anfang ist das Gewusel von kleinen und großen Menschen ungewohnt und etwas gewöhnungsbedürftig für uns. Wir sind ja am liebsten abseits der Massen unterwegs. Aber warum sollen wir die Einzigen sein, die den Sommer in den Bergen genießen? Jeder hat ein Anrecht auf ein Stückchen Paradies und es ist ein gutes Gefühl, die sonnige Stimmung miteinander zu teilen.

Der Seezugang gehört der Familie Dutzler, die das Seerestaurant Seebauer, einen Campingplatz, Bootsverleih und eine Bio-Landwirtschaft mit seltenen Rindern und Schweinen betreibt. Die Rinder grasen direkt neben dem Haus und der Liegewiese. Im Restaurant werden ausschließlich Produkte aus der Region verarbeitet und alles selbst gemacht. Das schmeckt man auch.

Gemüsequiche für die Vegetarierin, Gulasch von der Seekuh für den Fleischesser.

Am Abend, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet, haben die Camper*innen den See für sich alleine. Der Campingplatz ist überschaubar, die Zeltwiese liegt direkt am See, die großzügigen Stellplätze für Busse und Wohnwagen gleich dahinter. Da die Anfahrt eine Sackgasse und sonst keine befahrene Straße in der Nähe ist, ist es völlig ruhig.

Das goldene Licht der untergehenden Sonne lockt uns durch saftige Futterwiesen auf einen Hügel, von wo aus wir einen idyllischen Blick über die weitläufige Hügellandschaft haben. Eine Kuhglocke sorgt für den perfekten Hintergrundsound. Spätestens jetzt fällt der letzte Alltagsstress von uns ab. Es gibt nur noch uns, die Kühe und die Berge.

Vom See ins Wanderparadies

Der See ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen. Normalerweise trifft man als Frühaufsteherin wenn überhaupt nur auf andere Hunde*Menschen. Hier formieren sich in der kühlen Morgenluft schon die ersten Wandergruppen. Lautlos marschieren sie mit ihren Stöcken und Rucksäcken an uns vorbei. Das nächstgelegene Ziel ist die Dümlerhütte mit etwa 2 Stunden Gehzeit.

Wir fahren für Chris´ Fotojob ein paar Kilometer weiter nach Hinterstoder auf die Huttererböden. Leider haben die Skipisten im Sommer keinen Charme. Es beschleicht einen eher das schlechte Gewissen, die Natur durch das Skifahren dermaßen zu zerstören. Die Speicherseen sind im Sommer allerdings genauso schön wie echte Bergseen und am Ende der Wanderung erwartet uns wie immer ein herrliches Panorama…

Kaulquappen und frisch geschlüpfte Frösche 🙂


Link zum Gleinkersee: http://www.gleinkersee.at/camping.html